Für die Fußballer des SC Capelle gibt es im bisherigen Verlauf der Saison in der Kreisliga B nichts zu lachen. Sieben Spiele, sieben Niederlagen lautet die ernüchternde Bilanz. Auch für einen erfahrenen Capeller, der eigentlich schon alles erlebt hat, ist das eine neue Erfahrung.
„Nein, so etwas habe ich tatsächlich noch nicht erlebt“, antwortet Christoph Apel auf die entsprechende Frage. Zwar pausierte der 38-Jährige einige Zeit, aber erlebt hat der Defensivspieler schon so einiges.
Der aus Magdeburg stammende Apel stieg, als er vom Junioren- in den Seniorenbereich wechselte, zweimal auf und einmal ab. Bei Letzterem aber war er nicht wirklich mit dabei. „Ich hatte damals einen Kreuzbandriss und habe es dann nicht so wie jetzt wahrgenommen.“ Mit Fortuna Magdeburg ging es für Apel bis in die Verbandsliga. Danach lebte Apel zwölf Jahre in München, zog dann aber nach Capelle, wo seine Frau aufwuchs.
Seitdem kickt Apel für den SC Capelle und ist eben nun mit den Schwarz-Gelben in einer prekären sportlichen Situation, in der sich der SCC ohne Punkte als Vorletzter der Tabelle wiederfindet.
Dabei spielte die Mannschaft von der Gorfeldstraße nicht unbedingt schlecht, wie Coach Reinhard Behlert immer wieder betonte. „Diese Wahrnehmung kann ich nur bestätigen“, sagt Apel. „Spielerisch ist das alles sehr ordentlich. Wir sind sehr motiviert, das kann man keinem absprechen. Uns fehlt einfach das Quäntchen Glück.“
Tatsächlich war die Mehrheit der Niederlagen äußerst knapp. „Das ist typisch, wenn man so eine Serie hat wie wir“, findet Apel. „In unserer Situation kriegen wir die späten Gegentore. Und eine Mannschaft wie Südkirchen, die oben steht, macht dann auch in der Nachspielzeit noch das 4:3.“
Nur: In der Situation des SC Capelle hilft das nichts, der SCC muss bald das Punkten anfangen. „Im Idealfall holen wir am Sonntag drei Punkte“, sagt Apel. Dann treten die Capeller beim ESV Münster (15 Uhr) an, einer Mannschaft, die mit sieben Punkten im unteren Mittelfeld zu finden ist.
Behlert betont Woche für Woche seine Zuversicht, dass es beim nächsten Spiel klappt, endlich Zählbares einzufahren. Das ist bei Apel nicht anders: „Das Training stimmt mich zuversichtlich“, sagt der 38-Jährige. „Wir haben Spaß, keiner lässt den Kopf hängen. Wir nehmen das Training ernst, aber es wird auch gelacht.“
Ein Sieg wäre allerdings wichtig, da auf den SC Capelle nach dem ESV-Spiel mit den Partien gegen Tabellenführer VfL Senden II, Davaria Davensberg (Siebter) und Werner SC II (Zweiter) schwierige Aufgaben warten.
Da ist ein Sieg gegen den ESV Münster schon ein Muss, oder? „Es wird Zeit. Du stehst auf dem Platz, um danach feiern können“, sagt Christoph Apel nach etwas Bedenkzeit und wiederholt: „Für das Gefühl wird es Zeit.“